02
LEGASTHENIE /
DYSKALKULIE

Der Begriff Legasthenie/ Dyskalkulie ist vielen Menschen geläufig und wird oft mit Buchstaben- u. Zahlenvertauschungen bzw. – verwechslungen in Zusammenhang gebracht.

Legasthenie bzw Dyskalkulie kann sich jedoch vielfältig, in verschiedenen Bereichen und in unterschiedlichen Stärkegraden äußern. Die Erscheinungsbilder können von Kind zu Kind sehr unterschiedlich sein. Viele Schüler können in den ersten Schuljahren ihre Schwäche noch gut kompensieren und die Auffälligkeiten treten erst Ende der Volksschulzeit auf.

Die Problematik reicht von Schwierigkeiten im Leselernprozess, verlangsamten Lesen, hohe Fehlerhäufigkeit beim Lesen, Merkschwierigkeiten beim Erlernen der Buchstaben- Laut Zuordnung, hohe Fehlerhäufigkeit beim Verschriftlichen lauttreuer Wörter, hohe Anzahl orthografische Fehler, Fehler werden „überlesen“ bis hin zu Schwierigkeiten in der Grammatik und Textproduktion. (Dies ist nur eine Auswahl von Erscheinungsbildern.)

In der Mathematik können die Schwierigkeiten schon sehr früh im Zahlenraum 10 und beim Benennen von Mengen beginnen. Manchmal wird die Problematik erst später erkannt, durch verlangsamtes Rechnen (die Finger kommen lange als Unterstützung zum Einsatz), bereits erlernte Inhalte werden schnell wieder vergessen (häufige Wiederholungen sind notwendig) oder auch erst wenn abstrakte Inhalte erarbeitet werden. Auch hier ist die Bandbreite der Erscheinungsbilder sehr vielfältig.

Für Legasthenie belegen vielfältige Studien eine neurobiologische genetische Ursache. Sehr häufig ist bei legasthenen Kindern eine ähnliche Problematik im familiären Umfeld beobachtbar. Für Dyskalkulie ist die Befundlage noch nicht eindeutig nachgewiesen, jedoch wird auch hier von einer genetischen Komponente als Ursache ausgegangen. Dyskalkulie tritt auch häufig in Kombination mit Legasthenie und/ oder ADHS auf.

Eine diagnostizierte Legasthenie/ Dyskalkulie ist nicht begründet durch mangelnde Intelligenz, allgemeine Behinderungen oder eine inadäquate schulische Betreuung. Eine Diagnostik erfolgt in der Regel durch einen Klinischen Gesundheitspsychologen und eine Leistungsbeurteilung laut des Erlasses der Bildungsdirektion wird empfohlen.

Legasthenie und Dyskalkulie sind nicht heilbar. Durch ein gezieltes Training lassen sich je nach Ausprägungsgrad Verbesserungen der Lese-, Rechtschreib- und/oder Rechenleistung erzielen.

Bei weiterem Interesse zu Legasthenie/ Dyskalkulie (Diagnostik, Leistungsbeurteilung, neurobiologische Ursachen, Fördermöglichkeiten,..) biete ich auch gerne Beratungsgespräche und Vorträge an.

Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme!